Hörsaalvortrag: Josef Müller und Franz Lermer
15.05.2019
Im Hörsaalvortrag für dieses Sommersemester sollte eigentlich Josef Müller seine Geschichte erzählen. Dem ein oder anderen ist er vielleicht aus dem Fernsehen bekannt - Josef Müller ist ein ehemaliger Steuerberater und war sogar Honorarkonsul von Panama! Dass er seit seinem 18. Lebensjahr durch einen Autounfall querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt, hinderte ihn nicht daran, überaus erfolgreich und berühmt zu werden. Während seiner Karriere rutschten seine Geschäfte allerdings ins Illegale ab. Er veruntreute das Geld seiner Mandanten und wurde zum Geldwäscher für amerikanische Drogenbarone. Auf diesem Wege bereicherte er sich um Millionen. Vom FBI und europäischen Kriminalbeamten gejagt, wurde er 2005 verhaftet und musste ins Gefängnis. Dort bekam er ein Neues Testament in die Hände, las es - und fand Jesus. Mittlerweile hat er seine Haftstrafe verbüßt und reist als Redner durch Deutschland, um anderen Menschen von Jesus zu erzählen und wie er Leben verändern kann. Er hat das Buch "Ziemlich bester Schurke" geschrieben.
Leider erhielten wir einen Tag vor dem Hörsaalvortrag den Anruf, dass er aus gesundheitlichen Gründen plötzlich verhindert sei und nicht kommen könne. Aber wir haben ganz spontan einen anderen Redner gefunden: Franz Lermer! Niemand anderes wohl hätte einen besseren Ersatz für diesen Abend abgeben können, denn Franz Lermer ist ein guter Freund Josef Müllers und es gibt in seinem Leben Parallelen zu dem von Herrn Müller. Denn Franz Lermer ist ebenfalls in jungen Jahren sehr reich gewesen, er hatte sich eine erfolgreiche Firma durch Obst- und Gemüsehandel in Ostdeutschland nach dem Mauerfall aufgebaut. 200 Mitarbeiter hatte er unter sich gehabt und Millionen D-Mark auf dem Konto, dazu Frau und Kinder. Aber keinen Frieden, keine Sicherheit. Und wirklich: Innerhalb von vier Jahren verlor er alles, seine Firma ging bankrott, er hatte Schulden in Millionenhöhe und konnte nicht einmal mehr Schuhe für seine Kinder kaufen. In seiner Not wandte er sich an Gott, den er aus Kindheitstagen noch kannte, und sagte: "Wenn es dich wirklich gibt, dann hilf mir und ich glaube an dich!". Und Gott erhörte ihn. Und durch viele Wunder gelang es Franz Lermer, eine neue Firma aufzubauen. Gerade, als er wieder voll hergestellt schien, starb völlig unerwartet seine Frau. Wieder stand er vor Scherben seiner Existenz. Aber Gott ließ ihn auch hier nicht im Stich. Heute hat er wieder geheiratet und lebt mit seiner Frau und den Kindern in Hainichen auf einer Ranch, auf der unter anderem Seminare und Coaching angeboten werden. Er und seine Frau, die ebenfalls eine bewegende Lebensgeschichte hat, schrieben das Buch "Broken Bread".
Im Endeffekt ging es in unserem Hörsaalvortrag an diesem Abend also um zwei Männer, die beide einmal in der gleichen Welt lebten, einer Welt von Reichtum und Erfolg, und die dann unabhängig voneinander alles verloren und schlussendlich Jesus fanden. Und erkannten, was wirklich reich macht. Nach vielen Jahren haben sie sich auch wiedergetroffen und waren überrascht davon, dass Gott auch das Leben des anderen verändert hatte. Es war ein wirklich spannender Vortrag und ca. 80 Leute hörten an diesem Abend zu, für internationale Studenten gab es auch englische Übersetzung. Am Ende war noch Zeit und Gelegenheit, sich mit Franz Lermer und seiner Frau zu unterhalten.
Wir danken beiden sehr für ihr spontanes Kommen und laden jeden dazu ein, wozu auch Franz Lermer am Schluss seiner Erzählungen einlud: Gib Gott eine Chance!